LA VIE EN ROSE
JANUARY 14 – APRIL 17, 2021
Exhibition view: LA VIE EN ROSE by Monika Michalko (Photo: Constanza Meléndez)
DE
ein wüstes Land nahe der See (Böhmen)
Text: Christian Malycha
Als Monika vor einer Weile erzählte, dass sie für ihre neuen Bilder viel u?ber Lautmalerei nachdenke, musste ich an Artaud denken. 1932 ersinnt Antonin Artaud das Theater der Grausamkeit, in dem er »Gegenstände unbekannter Form und Bestimmung«1 in der gleichen Eigenschaft auftauchen lassen will wie Begriffe und sprachliche Bilder, um eine »Art Sprache zwischen Gebärde und Denken wiederzufinden«2. Gleichwohl hat man es »immer noch mit einer sprache zu tun, aber nicht mit einer diskursiven. sprache, die mit dissonanzen einerseits, analogien und korrespondenzen andererseits operiert, dabei sinn und bedeutung in fluß bringt. sie realisiert sich weder im schriftzeichen noch im artikulierten befehlsträger wort, noch im buch, das man als vorschrift oder gesetz herbeizitieren könnte«3. Sprache wird Artaud zu einem unmittelbaren Ausdruck im Raum »aus Klängen, aus Schreien, aus Lichtern und onomatopoetischen Lauten«4, der herkömmliche »Wörter zu Zauberformeln«5 wandelt, die Dinge frei bei sich sein lässt, ihre Eigenbewegungen, Haltungen und Gesten herausstellt und so sinnlich erfahrbar macht.
EN
a desert country near the sea (Bohemia)
text: Christian Malycha
When Monika told me recently she was thinking a lot about onomatopoeia I had to think of Artaud. In 1932, Antonin Artaud conceives the Theatre of Cruelty in which he wants to constitute »objects of unknown form and designation«1 with the same characteristics as concepts and linguistic images in order to recover »sort of a language between gesture and thought«2. Nonetheless, one »has to do with language though not a discursive one. language operating both with dissonances as well as with analogies and correspondences, thus, articulating meaning and significance. neither realising itself in characters nor in the word as an outlined carrier of command or in a book serving as instruction or law«3. For Artaud, language becomes an immediate expression in space comprised »of tones, of screams, of lights, and onomatopoetic sounds«4 transmuting common »notions intoincantation«5, setting free all things for their own sake, exposing their proper motions, stances, and gestures and, consequently, making them sensuously perceptible.